„Bad Saulgau braucht jetzt keine SHR–Klinik mehr“
Die Schließung des Saulgauer Krankenhauses war für die Tissener und Moosheimer kein Beinbruch. Schnurstraks eröffneten sie im Bruder–Klaus–Haus die Klinik Tissen–Moosheim. „Mir packet’s a, mir zoiget’s de Sulgamar, wia’s g’hot“, so Musikvereinsvorsitzender Patrick Herrmann bei der Eröffnung des Bürgerballs. Wie und mit wie viel Aufwand so etwas geht, zeigten die Akteure eindrucksvoll auf der Bühne. „Schorsch Müller“ (Markus Widmann) und Ortsvorsteher „Peter Widmann“ (Tobias Jäggle) hatten alle Hände voll zu tun, um vom ersten Hammerschlag bis zur Einweihungsfeier die Fäden zu ziehen. Vor allem die schiefe Treppe an der neuen Klinik musste erneuert werden. Dann die zweite und letzte Ortschaftsratssitzung, die in einem Desaster endete, da Bürgermeisterin Schröter den Mannen kein Jahresabschlussessen genehmigte. Ja, so eine Mädchentanzgruppe würde gut zur Eröffnung der Klinik passen, so die Räte. Aber die Damen des Promille–Schuppens organisierten unterdessen, was das Zeug hält, um die Eröffnungsfeier zu unterstützen. „Schorsch“ und Tissens OV waren sich einig: Wir haben alles topp organisiert. Auch das Ärzteteam steht. „Wir sind die Krankenschwestern von Tissen“, so stellte sich ein Teil des Personals vor (Annika Bühler und Andreas Fluhr). Die Singenden Männer würden von der Klinik auch profitieren wie die „Schleifer“ (Renate Braun und Andreas Fluhr). Als „Viren“ finden sie im neuen Krankenhaus ein großes Betätigungsfeld, denn: „Wir kümmern uns um jeden Scheiß“. Wie der Betrieb der Klinik vonstatten geht, das zeigte das „eindrucks– und lehrreiche“ Bude–Video. Etwas derb und etwas roh, da müsste man sich tatsächlich überlegen, ob man überhaupt behandelt werden will. Schmackhaft machten die Entscheidung die „tanzenden Krankenschwestern“.
Dann der letzte TÜV (Stefan Winkhart) mit Treppen–Belastungslauf. Die Hürde wurde genommen und „Schorsch“ rief die Bad Saulgauer Geistlichkeit nebst Mesner und Ministranten zur Klinik, denn ohne Segen sollte schließlich nicht eröffnet werden. Einmal besprengte „Dekan Peter Müller“ (Max Langenberger) die neue Treppe nebst Geländer, „dass auch alles hält“, so der Geistliche. Dann natürlich Weihwasser für den Klinikbau.
Klinik Tissen–Moosheim beim Bürgerball von „Dekan Müller“ eingeweiht
Patrick Herrmann rief dann alle Akteure zum Finale auf die Bühne, um mit Hans Wetzel anzustimmen: „So lang’s den MV Moosheim gibt“. Eine tolles Ballerlebnis zugunsten der Tissener Klinik.
Quelle: Lutz, Wolfgang: „Bad Saulgau braucht jetzt keine SHR–Klinik mehr“, in: Schwäbische Zeitung, 22.02.2023, https://www.schwaebische.de/regional/region-sigmaringen/bad-saulgau-braucht-jetzt-keine-shr-klinik-mehr-1413603 (22.02.2023)
„Die Langenbergers“ treten von der Narrenbühne ab
Am Schluss des Bürgerballs in Moosheim war es für den Vorsitzenden des Musikvereins Moosheim–Tissen, Patrick Hermann, eine Herzenssache, zwei Akteure in den Narren–Ruhestand zu versetzen. Die Brüder Wolfgang und Roland Langenberger waren jahrzehntelang die Aushängeschilder des Bürgerballs. Sie schlüpften in unendliche Rollen und brachten dabei alles perfekt auf die Bühne. So entwickelten sie sich alljährlich zu „perfekten Ansagern“, egal, was und wie sie sich dabei präsentierten. Dabei, so Hermann, hätten die beiden unzählige Stunden damit verbracht, im Vorfeld des Balles ihre Auftritte zu planen, um dann eine perfekte Show auf die Bühne zu bringen. „Unser Bürgerball hat einen Ruf in der näheren und weiteren Umgebung erlangt, das Euer Verdienst ist“.
Beide erhielten dann eine Collage mit ihren Konterfeis. Doch so zwei närrische „Schwergewichte“ wollte man nicht einfach so von der Bühne verabschieden. Extra für sie wurde ein Song kreiert, den der ganze Saal zum Besten brachte: „Wir sagen danke — Roland und Wolfgang“. Ja, leicht viel den beiden der Abschied nicht und sichtlich gerührt winkten sie noch einmal ins Publikum, das jahrelang viel Spaß mit den beiden Langenbergers hatte.
Quelle: Lutz, Wolfgang: „Die Langenbergers“ treten von der Narrenbühne ab, in: Schwäbische Zeitung, 21.02.2023, https://www.schwaebische.de/regional/region-sigmaringen/die-langenbergers-treten-von-der-narrenbuehne-ab-1410982 (22.02.2023)